Freitag, 10.02.2017

Grundlagen der Modellierung

Bernhard Thalheim, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

Was sind Modelle, wie modelliert man? Wann setzt wer Modelle wof¨ur mit welcher Intuition, in welchem Kontext und welchen Aufgaben ein? Modelle werden meist spezifisch in den einzelnen Teildisziplinen der Informatik und Wirtschaftsinformatik verwendet und entwickelt. Das Herausarbeiten von Gemeinsamkeiten von Modellen eröffnet eine Übertragung von Methoden aus einer Teildisziplin in andere und damit möglicherweise eine Verbesserung der Modellierung.

Modelle werden oft über spezifische Eigenschaften wie Abstraktion bzw. Reduktion, Ähnlichkeit bzw. Analogie bzw. Abbildung, Mehrwert, Zweckgebundenheit, Erweiterung, Idealisierung, Abweichung und Pragmatik als Gegenstände oder Artefakte definiert. Dieser phänomenologischen Auffassung läßt sich auch eine systematische Auffassung gegenüberstellen, die in diesem Tutorium präferiert wird.

Modelle werden dann in ihrem Benutzungsszenarien als Instrumente gesehen, die ihre Originale reflektieren, innerhalb einer Gemeinschaft akzeptiert werden, aufgrund von Zielen der Modellierung bzw. von Zwecken ihren Einsatzes bzw. von Funktionen innerhalb der Szenarien akzeptiert werden können. Als Gegenstand oder Vorstellung bringen sie ihren eigenen Hintergrund mit, der entweder feststeht oder mit Modifikationen angepaßt werden kann.

Im Tutorium werden aufbauend auf den Arbeiten innerhalb der Wirtschaftsinformatik und der Informatik sowie der Mathematik zum Modellbegriff systematisch die Grundlagen der Modellierung anhand von Fallstudien zur Datenbank- und Informationssystemmodellierung, zur Workflow-Modellierung und zum Modellieren mit Diagrammen entlang von Fallstudien entwickelt.